Entwicklung einer systematischen Bewertung von Value-Added-Services in Distributionszentren

  • Ansprechperson:

    Melanie Schwab
    Stefan Graichen

  • Förderung:

    Gefördert durch die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

  • Starttermin:

    01.05.2012

  • Endtermin:

    31.10.2013

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Forschungsprojektes wurde ein Kennzahlensystem zur Bewertung von Value-Added-Services (VAS) in Distributionszentren erarbeitet, anhand dessen ein Benchmarking möglich ist. Zusätzlich wurden Modelle entwickelt, die eine strukturierte und systematische Planung unterstützen können.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einen Auszug der wichtigsten Schritte vor, bei Fragen zum Projekt können Sie sich gerne an das Projektteam wenden!


Definition

Zur Systematisierung der VAS in Distributionszentren wurde zunächst eine einheitliche und widerspruchsfreie (in Abgrenzung zu klassischen Lagertätigkeiten) Definition für materialflussbezogene Value-Added-Services ausarbeitet:

 

  • Materialflussbezogene Value-Added-Services in Distributionszentren sind Zusatzdienstleistungen, die über die klassischen Lagertätigkeiten Wareneingang, Lagern und Kommissionieren, Konsolidieren und Verpacken sowie Warenausgang hinausgehen. Sie erlauben eine Differenzierung vom Wettbewerber und ermöglichen damit eine höhere Kundenbindung, sind dadurch aber gleichzeitig sehr kundenspezifisch und wenig standardisiert.
  • Beispiele für materialflussbezogene Value-Added-Services sind das kundenspezifische Verpacken, Labeling zur Zollabwicklung, die Preisauszeichnung, Montagetätigkeiten sowie der Displaybau.

 

 

Bügeln Display Fräse Werkbank

 

 

Marktanalyse

Diese Definition wurde verwendet, um ein genaueres Bild über die tatsächlich angebotenen Zusatzdienstleistungen zu erhalten. Hierzu wurde eine Umfrage durchgeführt, an der sich 21 Unternehmen beteiligt haben. Nachfolgende Grafik zeigt als Auszug die Verbreitung von VAS. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier als PDF zum Download.

 

  

Aufgaben

Basierend auf Prozessbeobachtungen bei den Unternehmen des projektbegleitenden Ausschusses sowie der Unternehmensbefragung wurden Aufgaben definiert. Dies ermöglicht die einheitliche Strukturierung und Systematisierung von VAS. Das Kriterium zur Strukturierung der Aufgaben ist der resultierende Aufwand, der vergleichbar sein soll. Dementsprechend sind die möglichen Start- und Endzustände definiert. Es wird somit vorrangig der resultierende Aufwand und nachrangig die technische Realisierung betrachtet. Außerdem sind die Teilvorgänge so definiert, dass sie allgemein gültig und nicht auf eine Dienstleistung oder ein Unternehmen alleine ausgerichtet sind. Zur weiteren Gliederung der Aufgaben wurde der Ansatz gewählt, dass viele Prozesse eine Ver- und Entsorgung, sowie ein Aus- und Einpacken in unterschiedlichen Ausprägungen beinhalten. Diese übergeordneten Tätigkeiten werden als Added Value Service General (AVG) bezeichnet. Die generellen Prozesse werden durch Haupttätigkeiten ergänzt. Diese werden in 5 Kategorien strukturiert und als Added Value Service – Haupttätigkeiten (AV) bezeichnet. Durch die Differenzierung der Teilvorgänge ergibt sich trotz der Variantenvielfalt dieser Vorgänge eine ausreichend breite Vergleichsbasis. Eine Übersicht über die Aufgabenkategorien ist in nachstehender Abbildung abgebildet.

 

 

Jeder Kategorie von Aufgaben sind die jeweiligen Aufgaben gleichen Aufwands zugeordnet. Diese ermöglichen einerseits basierend auf dem entwickelten Kennzahlensystem ein klassisches Benchmarking zwischen Bereichen, die die gleiche Aufgaben durchführen. Andererseits konnten für die einzelnen Aufgaben Modelle entwickelt werden, die ein theoretisches Benchmarking für verschiedene Automatisierungsgrade ermöglichen. Ziel bei der Entwicklung der Modelle war es basierend auf wenigen Eingabeparameter Kennzahlen wie Kosten sowie Flächen- oder Zeitbedarf zu ermitteln. Hierzu wurden Standardwerte hinterlegt, die teils auf Erfahrungswerten aus der Praxis, teils auf MTM-Daten beruhen. Die Anwendung dieser Modelle bei den Projektpartnern des projektbegleitenden Ausschusses zeigte, dass die Anwendung sehr einfach ist und die Resultate mit einer Abweichung von ca. 10 Prozent gut für den Einsatz in Grobplanungsphasen geeignet ist. Für die Feinplanung können Standardparameter individuell angepasst werden, was eine Präzisierung der Ergebnisse erlaubt, aber mit Mehraufwand verbunden ist.

Falls Sie Interesse am Schlussbericht haben, in dem die Ergebnisse ausführlich zusammengefasst sind, lassen Sie uns doch einfach eine Email zukommen!

Das Forschungsprojekt wurde in Kooperation mit folgenden Partnern durchgeführt: